Ich hatte bei Hypnose immer das Bild von alten Zaubershows vor Augen, wo Leute in Hypnose versetzt werden und sich dann zum Affen machen. Also, dass man nichts mehr mitbekommt, totaler Kontrollverlust. Darum habe ich mich dann auch nie wirklich intensiv damit auseinander gesetzt.

Nach langem kam ich dann durch einen Freund wieder auf das Thema, weil man ihm schon bei einigen Themen mit Hypnose helfen konnte. Das, was er da erzählte, klang dann doch recht spannend.

Nachdem ich eh einige Themen habe, die dringend bearbeitet werden wollten, habe ich dann auch einen Termin gemacht.

Spannend war für mich dann, dass es eben keinen totalen Kontrollverlust gibt. Man bekommt alles mit. Man hört die Stimme des Hypnotiseurs, die Geräusche von der Straße, das Ticken einer Uhr. Man ist in einem tiefen Entspannungszustand, von dem aus man mit dem Unterbewussten interagieren kann. Man hat immer die Kontrolle und kann jederzeit aussteigen.

Das erste Thema das ich angehen wollte war meine Schulzeit. Ich habe von der dritten Klasse weg bis etwas zur Mitte der Lehrzeit so gut wie keine Erinnerungen mehr. Die habe ich im Lauf der Jahre so tief im Unterbewussten vergraben und verdrängt wie es nur ging.

Schon bei der ersten Sitzung kamen dann einige Szenen aus der verdrängten Zeit hoch. 🙂
Traumatische oder unschöne Erinnerungen (hatte ja einen Grund, dass es verdrängt wurde) wurden direkt bearbeitet und verarbeitet.

Die Nächsten Tage kamen dann auch immer mehr Erinnerungen aus der Zeit hoch. Irgendjemand hat etwas gesagt und zack war wieder eine Erinnerung da, die etwas damit zu tun hatte.

Bei der zweiten Sitzung ging es dann noch tiefer und es kamen die richtig unschönen Szenen die aber auch direkt wieder verarbeitet wurden. Trotzdem fühlte ich mich jederzeit sicher und hatte die Kontrolle.

Beide Sitzungen haben in mir etwa eine Woche intensiv nachgearbeitet und es war durchaus auch etwas anstrengend, was auch Energie gekostet hat. Ich habe mich danach trotzdem jedes Mal einfach nur gut gefühlt.

Gebracht hat es mir einiges:

1: Vor ein paar Tagen waren wir in der Therme. Ich habe seit Jahren Schuppenflechte und von der Idealfigur bin ich auch weit weg. Dementsprechend habe ich mich immer recht angestellt wenn es um Therme, Schwimmbad oder Badesee ging. Fühlte mich unwohl wenn jemand geschaut hat oder jemand was gesagt hat.
In der Hypnose kamen einige unschöne Szenen aus der Schulzeit hoch, vom Schwimmunterricht im Freibad.
Diese Erinnerungen wurden direkt be/verarbeitet.

Und nach zwei Stunden in der Therme ist es mir dann Aufgefallen. Ich lief in der Therme herum, hatte Spaß und es war mir absolut egal was andere von mir dachten!
Zum ersten Mal seit Jahren konnte ich es richtig genießen.

2: Auch die Schuppenflechte wird seit dem ständig besser und immer mehr Flecken verschwinden. Im Geistigen steht die Schuppenflechte ja auch für sich einen Schutzpanzer zulegen und von der Welt abschotten. Nachdem die Schulzeit jetzt aufgearbeitet wird scheint es wohl keinen Grund mehr für einen Panzer zu geben.

3: Seit der ersten Sitzung ist der Schlaf viel erholsamer. Ich komme seit dem endlich wieder in die Tiefschlafphase. Damit hatte ich seit etwas mehr als einem Jahr Probleme.

4: Der für mich schönste Effekt ist, dass ich endlich am Grab meiner Mutter stehen kann, ohne schlechtes Gewissen.
In der zweiten Sitzung kam eine Erinnerung vom Anfang der Lehrzeit. Meine Mutter war damals das erste Mal, wegen Krebs, im Krankenhaus. Nach einer großen OP lag sie dann im Zimmer. Überall Schläuche und die üblichen Geräte, mit dem fruchtbaren Piepsen.
Ich hätte ihr in dem Moment gerne gesagt, dass ich sie Liebe. Aber ich konnte es nicht. Das konnte ich erst Jahre später, einen Tag bevor sie gestorben ist. 🙁
Genau das hatte ich dann immer, wenn ich am Grab stand, im Hinterkopf.
Nachdem diese Erinnerung bearbeitet und verarbeitet war verschwand auch dieses schlechte Gewissen.

Fazit: Ich finde es absolut empfehlenswert und es bringt einiges. Man kommt in der Hypnose an Dinge, aus dem Unterbewusstsein, heran die man so nie erreichen würde.

Ich bin wirklich Dankbar dafür, dass ich Matthias getroffen habe.

Rene V.